Langhaarmeerschweinchen mögen auf den ersten Blick alle gleich aussehen (abgesehen von der Fellfärbung), doch tatsächlich gibt es unterschiedliche Rassen, die sich zumindest auf den zweiten Blick identifizieren lassen:
Langhaarmeerschweinchen ohne Rosetten
Sheltie, Coronet, Merino und Texel Meerschweinchen fallen dadurch auf, dass sie am Kopf kurzes Fell haben und nur das Körperfell lang ist. Diese Tiere haben also generell keine Probleme damit, dass ihnen das lange Fell in die Augen fällt. Dennoch müssen sie regelmäßig gekämmt und am besten auch regelmäßig geschnitten werden.
Das Sheltie Meerschweinchen besitzt einfach nur lange glatte Haare am Körper und kann unterschiedliche Farben haben. Das Coronet Meerschweinchen unterscheidet sich von ihm dadurch, dass es einen Wirbel an der Stirn hat, wobei das Fell nach hinten fällt. Ist das Fell lockig, handelt es sich um ein Merino Meerschweinchen, das ansonsten genauso aussieht wie das Coronet Meerschweinchen.
Das Texel Meerschweinchen hat keinerlei Wirbel und ähnelt daher dem Sheltie – allerdings hat es sehr lockiges, fast schon krauses Haar.
Langhaarmeerschweinchen mit Rosetten
Langhaarmeerschweinchen sind nicht mit dem Rosettenmeerschweinchen zu verwechseln, das zu den Kurzhaarrassen gehört. Allerdings haben auch viele Langhaarrassen die typischen Rosetten (Wirbel), die die Tiere etwas zerrauft aussehen lassen. Ein bekannter Vertreter ist das Angora Meerschweinchen, das insgesamt acht Rosetten hat, die sich über den Körper, den Hüften und den Hinterhänden verteilen.
Paaren sich Angora Meerschweinchen mit Texel Meerschweinchen, kommen Meerschweinchen mit langen lockigen Haaren und Wirbeln heraus, die auch Mohair Meerschweinchen gekannt werden. Diese sind jedoch (nicht) als eigene Rasse anerkannt. Derzeit kämpft das Angora Meerschweinchen noch um seine Anerkennung als Rasse.
Ein weiterer Vertreter dieser Form ist das Peruaner Meerschweinchen, das Wirbel an der Stirn und den Hinterhänden hat, wodurch sich eine Art Ponyfrisur bildet, an der Peruaner normalerweise leicht zu erkennen sind. Das Peruaner Meerschweinchen hat glatte Haare – sind die Haare gelockt, handelt es sich um seinen engen Verwandten, das Alpaka Meerschweinchen. Das Fell der Peruaner kann sagenhafte 50 Zentimeter lang werden, so dass es bei diesen Tieren regelmäßig mit der Schere gestutzt werden sollte.
Lunkaryas und Sheba Mini Yaks
Immer wieder werden neue Meerschweinchenrassen herangezüchtet, darunter auch neue Langhaarrassen. So wurden in Schweden Lunkarya-Meerschweinchen gezüchtet, die allmählich auch den Weg nach Deutschland finden und ab und zu „Schafschweinchen“ genannt werden. Ihr Fall ist im Gegensatz zu den anderen Langhaarrassen eher harsch und daher pflegeleichter. Lunkaryas wurden mittlerweile erfolgreich mit Peruanern, Coronets und Shelties gekreuzt.
Ebenfalls noch recht neu ist der Sheba Mini Yak aus Australien, bei dem Shelties mit kurzhaarigen Rosettenmeerschweinchen gekreuzt wurden, so dass eine neue Rasse mit halblangem und eher harschem Fell herauskam.