Während kurzhaarige Meerschweinchen generell keine Fellpflege benötigen, müssen langhaarige Meerschweinchen regelmäßig gebürstet werden. Und auch wenn viele Tierhalter langhaarige Meerschweinchen eben -wegen- ihres langen Fells kaufen, ist es eigentlich am besten, wenn diesen Tieren das Fell regelmäßig kurz geschnitten wird. Gerade im Sommer können langhaarige Meerschweinchen bei hohen Temperaturen einen Hitzschlag erleiden, der leider meist tödlich ausgeht. Aber auch in den anderen Jahreszeiten ist das Meerschweinchen dankbar, wenn es sich mit relativ kurzem Fell problemlos bewegen und selbst putzen kann.
Fellpflege für langhaarige Meerschweinchen
Wer auf das lange seidige Fell nicht verzichten will, sollte seinem Meerschweinchen zumindest den Bereich am Hinterteil kurz schneiden, da es dort schnell zu Verschmutzungen kommt und das Kot in den Haaren hängen bleibt. Auch muss das Fell täglich gebürstet werden, damit es nicht zu Verfilzungen kommt. Filzknoten müssen abgeschnitten werden, da sich Parasiten darin einnisten können. Die ideale Länge für das Meerschweinchenfell ist etwa drei bis vier Zentimeter.
Aber Vorsicht: die Gesichtshaare des Meerschweinchens sollte nicht geschnitten werden, denn dabei könnten versehentlich die so wichtigen Tasthaare mit abgeschnitten werden. Zum Schneiden wird am besten eine sogenannte Nabelschere verwendet, deren abgerundete Spitzen die Verletzungsgefahr bei spontanen Bewegungen des Meerschweinchens senken. Zur Fellpflege sollten stets nur Bürsten verwendet werden – keine Kämme.
Keine Bürsten fürs kurzhaarige Meerschweinchen
Anders als kuschelfreudige Kaninchen sind Meerschweinchen keine Freunde von menschlichen Zuneigungsbeweisen. Kurzhaarige Meerschweinchen, die keine Fellpflege benötigen, leiden daher nur darunter, dass ihnen die Bürste aufgezwungen wird. Brummt das Meerschweinchen beim Bürsten, ist dies auch in keinster Weise mit dem wohligen Schnurren einer Katze gleichzusetzen – Meerschweinchen brummen, wenn sie sich bedroht fühlen und sich selbst beruhigen wollen.
Kein Bad fürs Meerschweinchen
Genauso falsch wie das Bürsten ist das Baden eines gesunden Meerschweinchens. Das Bad strapaziert nicht nur die empfindliche Haut des Tieres, sondern verursacht dem Meerschweinchen massiven Stress. Hat sich das Meerschweinchen extrem schmutzig gemacht, kann es mit einem feuchten Waschlappen sanft gesäubert werden – auf keinen Fall sollte es in eine Schüssel mit Wasser gesteckt werden.
Bei Meerschweinchen, die von Parasiten befallen wurden, ist das Bad mit speziellen Anti-Parasiten-Mitteln manchmal unumgänglich. Dabei sollte das Bad möglichst kurz ausfallen um das Nervenkostüm des Tieres nicht zu strapazieren. Das Wasser sollte auf keinen Fall höher als bis zum Rücken reichen, so dass der Kopf möglichst gar nicht nass wird. Die eigentliche Reinigung erfolgt dann sanft mit einem Waschlappen, ehe das Meerschweinchen mit einem Handtuch trockengetupft wird. Manche Meerschweinchen mögen es, auf tiefer Stufe (handwarm) gefönt zu werden, andere haben dagegen Panik vor dem lauten Fön. Nimmt das Meerschweinchen vor dem Fön reißaus, sollte es in einem warmen Raum in der Nähe der Heizung in Ruhe trocknen können.
Wichtig: Beim Baden sollte die Schüssel auf den Boden gestellt werden und nicht auf einen Tisch. Es kommt leider oft genug vor, dass ein panisches Meerschweinchen aus der mit Wasser gefüllten Schüssel entkommt und sich beim Sturz vom Tisch schwere Verletzungen zuzieht.