Zecken machen vor Meerschweinchen nicht halt. Und so kommt es ab Frühjahr immer wieder vor, dass auch das Meerschweinchen einen Zeckenbiss hat.
In den warmen Sommermonaten dürfen Meerschweinchen häufig in einem Freigehege im Garten herumtollen. Leider kann es dabei durchaus vorkommen, dass sich das Meerschweinchen eine Zecke einhandelt, die im hohen Gras oder in einem Busch einige Handbreit über dem Boden auf ihre Beute lauert. Selbst ein wohlmeinender Besitzer kann seinem kleinen Liebling im Inneren des Hauses einen Zeckenbiss bescheren, wenn er hohes Gras pflückt und damit eine Zecke in den Käfig trägt. Die nur wenige Millimeter großen Winzlinge sind schließlich mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Erst vollgesaugt mit frischem Blut schwillt die Zecke so an, dass sie leicht zu sehen und auch zu entfernen ist.
Was tun, wenn das Meerschweinchen einen Zeckenbiss hat?
Eine gute Nachricht vorweg: Die von Zecken übertragenen Krankheiten wie FSME (Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis) und Borreliose sind für Meerschweinchen keine Gefahr, da die Erreger nicht auf das Meerschweinchen als neuen Wirt übertragen werden. Dennoch sollte die Zecke möglichst schnell entfernt werden, da der Zeckenbiss dem Meerschweinchen Schmerzen bereitet.
Dabei ist zu bedenken, dass nur der mit Blut gefüllte Teil der Zecke deutlich über der Haut zu sehen ist, während sie mit ihrem Kopf und den Zangen in der Haut steckt. Darum darf eine Zecke niemals einfach so von der Haut „gepflückt“ werden – der Leib bricht ab und der Kopf bleibt in der Haut zurück, wo er schon bald zu einer Entzündung führen wird.
Ideal zur Entfernung einer Zecke ist die sogenannte Zeckenzange. Diese dringt in die Haut ein und erwischt so auch den Kopf der Zecke, der mit herausgezogen wird. Neben Zeckenzangen sind heute auch Zeckenkarten und Zeckenlassos mit einer Schlinge erhältlich. Eine herkömmliche Pinzette sollte nur angewendet werden, wenn sie vorne leicht gebogen und spitz ist.
Wann das Meerschweinchen nach einem Zeckenbiss zum Tierarzt muss
Tierhalter, die im Umgang mit der Zeckenzange noch unsicher sind, sollten mit dem Meerschweinchen lieber zum Tierarzt gehen und sich die korrekte Anwendung zeigen lassen. Gerade bei Meerschweinchen kann die Anwendung schwierig werden, wenn das Tierfell „im Weg“ ist oder wenn das Meerschweinchen unruhig ist und sich windet.
Wurde die Zecke zuhause mit der Zeckenzange entfernt, sollte die Wunde anschließend gut beobachtet werden, denn in seltenen Fällen kann es zu einer Entzündung kommen. In diesem Fall kann der Tierarzt eine Salbe verschreiben.
Meerschweinchen vor Zeckenbissen schützen
Ein Zeckenbefall kann nie ganz ausgeschlossen werden, wenn die Meerschweinchen im Sommer im Freien tollen dürfen. Dennoch sollte das Freilaufgehege am besten auf einem kurzgeschnittenen Rasen eingerichtet werden. Hier können die Meerschweinchen problemlos frisches Gras knabbern, doch die Zeckengefahr ist geringer als bei einer Wiese mit hohem Gras. Unabhängig davon ob die Tiere im Sommer ständig im Freien leben oder abends wieder in den Käfig im Hausinneren umziehen, sollten sie regelmäßig auf Zecken kontrolliert werden. Gepflücktes Gras oder Heu lässt sich hingegen nicht vorab kontrollieren. Dennoch sollte es den Meerschweinchen auf keinen Fall aus Angst vor Zecken verwehrt bleiben.
Hier einige Tipps, um die Zahl von Zecken im eigenen Garten zu verringern. Auch kann man testen, ob der eigene Garten eben von Zecken befallen ist: Gegen Zecken im Garten.
Während man Hunde und Katzen mit Spot Ons und auch Antizeckenhalsbändern vor den Parasiten schützt, ist dies bei Meerschweinchen unüblich.
Es gibt noch andere Parasiten, die Meerschweinchen zu schaffen machen.