Meerschweinchen Wissen

Sommerhitze

Deutschland stöhnt unter Temperaturen von über 30°C, die bei vielen Menschen zu Kreislaufbeschwerden und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Auch Meerschweinchen leiden unter hohen Temperaturen – was besonders beachtet werden muss, wenn sich die Tiere im Sommer in einem Freigehege aufhalten.

Das Meerschweinchen und der Sommer

Meerschweinchen kommen aus den kühlen Bergregionen der Anden und haben mit sommerlicher Hitze wenig am Hut. Schon bei Temperaturen ab 22°C leiden sie unter der Wärme und bei 30°C droht sogar ein Hitzschlag. Es ist daher wichtig, dass sich das Meerschweinchen immer irgendwie abkühlen kann. Leben die Tiere im Sommer in einem Freigehege, muss darauf geachtet werden, dass sich immer ein Teil des Geheges im Schatten befindet. Ein einziger schattenspendender Baum reicht da meistens nicht, da die Sonne tagsüber wandert.

Den Meerschweinchen sollten dabei auch immer schattige kühle Unterstände zur Verfügung stehen, in denen sie kaltes Trinkwasser und frisches Grünfutter finden. Dabei muss in den Unterständen frische Luft zirkulieren können. Als „Klimaanlagen“ können beispielsweise Glasflaschen dienen, die mit Wasser gefüllt zunächst in die Kühltruhe gelegt werden. Ist das Wasser gefroren, wird die Flasche in ein Handtuch gewickelt und ins Gehege gelegt. Sie verströmt dann über längere Zeit wohltuende Kühle, die den meisten Meerschweinchen Erleichterung bietet. Soweit vorhanden, können natürlich auch normale Kühlakkus verwendet werden, allerdings muss hier sorgfältig darauf achtet werden, dass die Tiere die Plastikhülle der Kühlakkus nicht anknabbern können.

Vorsicht mit Plastik und Gitterstäben

Mancher wohlmeinende Meerschweinchenbesitzer trägt sein Tier im handelsüblichen Käfig mit Plastikboden und Gitterstäbe im Sommer ins Freie, damit es „frische Luft“ genießen kann. Sie vergessen dabei, dass sowohl der Plastikboden als auch die Gitterstäbe von der Sonne stark erhitzt werden und so zu lebensgefährlichen Verbrennungen führen können. Das gleiche gilt auch, wenn das Meerschweinchen unter dem Gitterteil auf den Rasen gesetzt wird. Wer dem Tier keinen echten Auslauf bieten kann, sollte es lieber in den kühlen Innenräumen lassen.

Meerschweinchen in der Zimmerhaltung

Zunächst gilt für Meerschweinchen das gleiche für ihre Besitzer: Sie mögen es bei großer Hitze auch drinnen gerne kühl. Dazu werden die Fenster tagsüber geschlossenen gehalten und mit Jalousien oder Rolladen verdunkelt, so dass das Sonnenlicht nicht direkt ins Zimmer knallen und keine heiße Luft eindringen kann. Morgens und abends wird dafür ausgiebig gelüftet.

Klimaanlagen haben in Deutschland noch immer Seltenheitswert. Weht zumindest ein leichter Wind, können feuchte Tücher ins Fenster gehängt werden, so dass kalte Luft nach drinnen gelangt. Gegen Ventilatoren ist zunächst einmal nichts zu sagen, allerdings sollten sie so eingestellt werden, dass die Luft nicht direkt auf den Meerschweinchenkäfig trifft, da die Tiere sehr empfindlich gegenüber Luftzug sind. Besser ist es, den Ventilator auf die Decke zu richten, so dass die kühle Luft von oben auf den ganzen Raum verteilt wird.

Langhaarigen Meerschweinchen sollte im Sommer das Fell sehr stark gekürzt werden. Sie mögen dann nicht mehr so edel aussehen wie zuvor, doch das kurze Fell verschafft ihnen viel Erleichterung bei Hitze.