Es kann gar nicht oft genug gesagt werden: Meerschweinchen sind Rudeltiere, die niemals alleine gehalten werden sollten! Auch das Kind, für das das Meerschweinchen als Spielkamerad angeschafft wird und das sich stundenlang liebevoll mit ihm beschäftigt, ist einfach kein Ersatz für einen Artgenossen. Meerschweinchen sollten mindestens zu zweit gehalten werden, am besten sogar in einer Gruppe von drei oder vier Meerschweinchen.
Zwei gehen zur Not auch, doch für das Meerschweinchen ist der Verlust des Partners dann sehr schwer zu verkraften und die Vergesellschaftung mit einem neuen Partner kann zunächst schwierig sein. Bei einer größeren Gruppe von vier oder fünf Meerschweinchen ist dies leichter. Zumal es auch eine wahre Freude ist, eine größere Meerschweinchengruppe zu beobachten: Die Tiere spielen miteinander, pflegen einander das Fell, quieken fröhlich und toben herum. Übrigens werden Meerschweinchen durchaus auch handzahm, obwohl sie in einer Gruppe leben – dies liegt ganz am Besitzer.
Welche Meerschweinchen sollten zusammenleben?
Am pflegeleichtesten ist – auch wenn so mancher männlicher Leser nun schmunzelt – eine Gruppe aus Weibchen. Die Damen sind meist recht friedfertig und streiten sich nur selten untereinander. Bei ihnen spielt auch das Alter kaum eine Rolle, da sich ältere Meerschweinchen-Damen sehr gut mit Jungspunden vertragen. Probleme kann es lediglich geben, wenn eine Dame besonders frech und aggressiv auftritt und den anderen Damen damit die Nerven tötet. Manche Mädels neigen auch dazu, sich an den „aufnahmebereiten Tagen“ (wenn sie paarungsbereit sind) besonders dominant zu gebärden.
Legt sie dieses Verhalten öfter an den Tag, sollte sie einen kastrierten Bock als Gesellschaft bekommen, der sie zähmt. Überhaupt ist die gemischte Haltung aus Weibchen und Männchen zumeist die beste Variante, da sie sich gegenseitig positiv beeinflussen. Ganz wichtig ist dabei nur, dass der Bock rechtzeitig kastriert wird, ehe er den Damen Gesellschaft leisten darf – das heißt, etwa vier bis sechs Wochen vor dem Umzug. Eine unkontrollierte Vermehrung der Meerschweinchen stellt den Besitzer vor großen Platzproblemen und oft weiß er auch nicht wohin mit dem Nachwuchs.
Männerwirtschaft unter Meerschweinchen
Böcke zusammen halten ist dagegen meist keine gute Lösung. Die Herren treten sehr dominant au und können sich im schlimmsten Fall untereinander bis aufs Blut bekämpfen. Allerdings gibt es auch Böcke, die sehr friedfertig miteinander umgehen, zumeist, wenn sie mit männlichen Geschwistern aufgewachsen sind. Es macht bei der Haltung der Böcke übrigens keinen Unterschied, ob sie kastriert sind oder nicht. Wenn es nicht anders geht, sollte am besten ein noch sehr junges Böckchen mit einem älteren Bock vergesellschaftet werden, da sich der jüngere Bock dann meist gut anpasst.