In Skandinavien und den USA längst als eigenständige Rasse anerkannt, sind Skinny Pigs in Deutschland eher selten anzutreffen. Es handelt es sich bei diesen ungewöhnlichen Meerschweinchen um fast haarlose Tiere, die nur noch an den Ohren, der Nase und an den Pfötchen ein wenig Fell besitzen. Dabei handelt es sich um eine ungewöhnliche Mutation, deren Ursprung auf ein kanadisches Forschungslabor zurückzuführen ist. Im Institute Armand Frappier in Montreal hießen die Tiere noch IAF Hairless und waren durchgängig weiß mit rötlichen Augen, ehe einige von ihnen den Weg in die USA und in die Hände von Tierzüchtern gelangten.
Das „dünne Schwein“ entsteht
Die Züchter kreuzten die haarlosen Kanadier mit gesunden Glatthaarmeerschweinchen, so dass sie einerseits robuster wurden und andererseits allmählich auch in anderen Farben geboren wurden. In den USA fanden die ungewöhnlichen Tiere unter dem Namen „Skinny Pigs“ Anklang, wobei mit „skinny“ nicht gemeint ist, dass die Tiere besonders dünn sind, sondern eben ohne dichtes Fellkleid sehr schlank wirken.
Skinny Pigs sind dabei keine ungewöhnliche Qualzüchtung sondern ganz normale Meerschweinchen, die eben nur eine weiches farbige Haut besitzen – die sie wesentlich weniger stört als die sehr langen Haare bestimmter Langhaarzüchtungen. Die Skinny Pigs müssen lediglich etwas mehr fressen als andere Meerschweinchen, da sie mehr Energie verbrauchen um den Körper ständig auf „Betriebstemperatur“ zu halten. Bei guter Pflege erreichen sie dann das gleiche Alter wie ihre haarigen Artgenossen.
Allerdings sind Skinny Pigs nicht unbedingt die Rettung für Tierhaarallergiker, die sich ein Meerschweinchen wünschen, denn sie verfügen noch über einige Haarreste die Allergikern zu schaffen machen könnten.
Die Haltung von Skinny Pigs
In Deutschland hielten die ersten Skinny Pigs erst im neuen Jahrtausend Einzug und finden seitdem immer mehr Freunde. Im Allgemeinen unterscheidet sich die Haltung von Skinny Pigs nicht von der gewöhnlicher Meerschweinchen, allerdings sollten sie es vor allem im Winter kuschelig warm haben. Dazu gehört ein eigenes Häuschen mit warmer Decke und Füllmaterial zum einkuscheln.
Außerdem sind Skinny Pigs genau wie alle anderen Meerschweinchen Gruppentiere, die auf keinen Fall alleine gehalten werden sollten. Leben mehrere Skinny Pigs zusammen, können sie sich im Winter auch aneinander kuscheln.
Auf keinen Fall dürfen Skinny Pigs im Freien „überwintern“, doch im Sommer können sie wie ihre haarigen Artgenossen im Garten herumtoben. Als ideale Temperatur für Skinnies gelten etwa 24°C – 26°C, wobei sie auch in normal geheizten Räumen noch gut zurechtkommen.
Die Haut braucht keine Pflege
Manche Skinny Pigs-Besitzer glauben, dass die Haut ihrer Tiere ähnliche Pflege benötigen wie die menschliche Haut – und ölen die armen Tiere ein. Dies ist jedoch vollkommen überflüssig, ebenso wie häufiges Baden. Wichtiger ist, dass die Umgebung des Meerschweinchens (z.B. die Einstreu) ständig sauber gehalten wird, da Schmutz oder Urin sonst zu Irritationen der Haut führen können. Wirft die Haut Falten, ist sie zu trocken – ein Hinweis auf eine mögliche Krankheit. Dann sollte sich der Tierarzt das Skinny Pig einmal anschauen.